Nach
22 Stunden Flug, einigen tausend Kilometern, vielen
Sicherheitskontrollen und jeder Menge neuer Eindrücke später
bin ich endlich auf Coconut Island angekommen.
Alle
meine Träume werden von dieser Insel noch übertroffen! Sie ist voller Palmen, Bäumen denen die Wurzeln aus den Ästen
wachsen, bunten Vögeln, Becken mit unterschiedlichsten Fischen
(auch mit kleinen Hammerhaien), Delfine und vor allem jeder Menge
netter Menschen. Alle hier arbeiten in unterschiedlichen Laboren,
drinnen und draußen, und es wirkt alles so interessant, dass
man am liebsten überall mitmachen würde.
Das
Wohnhaus selbst liegt direkt am Wasser mit einem fantastischen
Ausblick auf die Bucht. Gezwungen durch den Jetlag habe ich auch
direkt den ersten Sonnenaufgang mit erleben können und die
Eigenheiten, welche diese Insel zu bieten hat. So fallen z.B.
regelmäßig große Kokosnüsse vom Himmel. Nachdem
ja behauptet wird, dass mehr Menschen durch Kokosnüsse als durch
Haie zu Schaden kommen, würde mich ja wirklich mal interessieren
wie viele es hier auf der Insel schon gekostet hat :) So das wars fürs erste. Morgen geht es daran das „Festland“ zu
entdecken! Aloha
Heute war es an der Zeit einen Strand zu entdecken. Nachdem ich mir
die Busroute ausgesucht hatte, ging es zum Boot und zurück auf
Oahu. Auf der Karte sehen die Wege alle ganz kurz aus, aber nachdem
man einmal losgelaufen ist, merkt man schnell warum hier alle nur
Auto fahren! Es ist halt alles viel größer (Autos,
Straßen, Lebensmittel, Stühle, Kühlschränke...).
Als Fußgänger selbst kommt man sich ein bisschen wie ein
Außerirdischer vor, die einzigen Leute die sonst noch zu Fuß
unterwegs sind trifft man in der Shoppingmal. So wurde der Gang zur
Bushaltestelle eine kleine Wanderung bei 30°, aber dafür mit
wunderschönen Ausblicken.
Nach
einer Stunde Busfahrt war endlich Kailua erreicht. Eine
weitere Wanderung und ein paar Blasen mehr (neue Flip
Flops) später war ich am Strand. Und es hat sich mehr als
gelohnt. Puderweicher Sand, warmes Wasser, wenig Leute und viele
Palmen.
Leider
waren keine Wellen, aber das kommt sicherlich auch noch. Trotz
allem habe ich einen laut bellenden Wellensurfer getroffen.
Es hat den Anschein als ob hier nicht nur die Hawaiianer surfen. Aloha
Wir
teilen uns dieses wunderschöne Haus am Meer bisher zu dritt
(Platz ist für acht). Zum einen ist da Adrian (24) ein
Meeresbiologie, der ursprünglich aus Deutschland kommt, aber in
England studierte und hier seinen Doktor über den
Energieverbrauch von schwimmenden Hammerhaien macht.
Außerdem
wohnt hier noch Roxane (?) aus Curacao. Sie forscht an der Genetik
von Korallen und ist eine begeisterte Surferin. So hat sie mir direkt
angeboten am Wochenende zum Northshore zu fahren, um mich mit den
hiesigen BIG WAVES vertraut zu machen. Das wäre natürlich
super!
Die
anderen Mitbewohner sind weniger offen bzw. gesprächsbereit,
aber mindestens genauso interessant. Dazu zählen unter anderem
ein paar Hühner, welche hier einmal täglich ums Haus
gakkern, Seepferdchen, Krabben, Hammer- und Riffhaie, Vögel mit
knallroten Köpfen und einige Ameisen. So das wars schon wieder
vom anderen Ende der Welt, morgen geht’s nach Honolulu in die Uni (University Ala Moana), um dem
Papierkrieg hier endlich ein Ende zu bereiten! Aloha
Bevor
es morgen mit der Arbeit losgeht, haben David (mein neuer Mitbewohner
aus Spanien) und ich erste „Tauchgänge“ rund um die Insel
unternommen. Schon beim Eintauchen wird einem klar warum hier so
viele Korallenforscher auf der Insel unterwegs sind. Jeder noch so
kleine Fleck ist mit Korallen und Schwämmen bewachsen, einfach
wunderschön (sowas hab ich noch nie gesehen!!!).
Dazwischen
tummeln sich jede Menge bunter Fische, Seegurken und anderes
Gefleuch. Zum Glück ist David im Besitz einer Unterwasserkamera
und so ist es uns möglich gewesen diese Fotos zu machen (andere
werden folgen). Die nächsten Wochen und Monate werden wir hier
die ganze Unterwasserwelt erkunden, das haben wir uns fest
vorgenommen!
Von
Roxane haben wir erfahren, dass hier ganz in der Nähe einige
Schiffswracks liegen, welche sich mit den Kajaks von der Insel aus
erreichen lassen und sich prima zum tauchen eignen. Und so ist ein
weiterer Tag auf dieser wunderschönen Insel vergangen. Es gibt
wieder viel Neues zu entdecken! Aloha
Die Tage der puren Erholung sind
gezählt, die Arbeit hat begonnen!!! Viele Papers mit vielen neuen
Vokabeln, Formeln, Graphen, Tabellen... aber trotz allem sehr
interessant! Abwechslung von diesem Papierberg verschaffen mir die
MATLAB- Vorlesungen (die auch auf der Insel stattfinden), das
Schnorcheln und die Wochenenden.
So waren wir letztes Wochenende wieder
am Kailua- Beach und haben uns Kajaks gemietet. Ab aufs Wasser und
zur ersten Insel. Das Paddeln bei dieser Hitze ist ganz schön
anstrengend! Dafür erwarteten uns hier jede Menge uau kanis. Sie
gehören zur Familie der Sturmtaucher und waren sehr zutraulich, wenn
nicht sogar furchtlos!
Danach kam der härteste Part des
Ausfluges. Es ging übers Wasser, vorbei an den Riffen und den großen
Wellen nach Moku Nui (siehe Bild unten, links Moku Nui, rechts Moku
Iki und zusammen heißen sie Mokulua). Scheint ein Ausflugsziel der
Natives zu sein, denn auf dem kleinen Strand tummelten sich jede
Menge Leute und Kajaks. Doch wir hatten nur ein Ziel: Taucherbrille
auf und ab ins Wasser, denn hier gibt’s Seaturtles! Und tatsächlich
nach zwei Minuten schwebte die erste Schildkröte an uns vorbei.
Super Anblick! Sehr elegant und überlegen segelte sie über den
Grund, bis sie dann in den blauen Weiten des Ozeans verschwand. Vier
Stück sind uns über den Weg geschwommen! Ein wunderschöner Tag,
auch wenn wir am Ende alle einen kleinen Sonnenstich hatten. Aloha
Wenns um
Akustik geht, dann sind die Delfine natürlich nicht weit!!! Gestern
wurde ich eingeladen mit zu den Außenanlagen der Insel zu fahren, um
sie zu trainieren. Darf ich vorstellen, Kina, Boris ,BJ und ihr
Junges Hoólono. Drei Delphine und ein „falscher“ Killerwal. Alle
vier sehr freundliche, spielfreudige und inspirierende Tiere.
Nun zum
eigentlichen Training mit Boris. Er hat ein Eisenproblem und kann nur
durch regelmäßiges Blutlassen gesund bzw. am Leben bleiben. Wie
aber nimmt man einem 2m langen Delfin wöchentlich das Blut ab? Man
nutzt, die für Delfine, unwiderstehlichsten Köder: frischen Fisch!
Erst ein bisschen spielen und dann vorsichtig auf den Rücken drehen
und an der Schwanzflosse festhalten. So wird er trainiert drei
Minuten lang auf dem Rücken zu liegen, dann kurz Luft zu holen, um
dann wieder in die Rückenlage zurück zu kehren. Das ganze dauert
zehn Minuten!
Meine
Aufgabe bestand darin den Arzt zu simulieren. Da er bisher nur mit
Frauen in Kontakt kam, galt das Training der Gewöhnung an eine
männliche Person. Finde ich wirklich wahnsinnig, dass ein Delfin so
unter Bekannten, Frauen und Männern unterscheiden kann! Er hat das
prima gemacht und die Prozedur des Blutlassens am nächsten Tag mit
Bravour gemeistert. Dem Fisch sei Dank!
Halloween oder doch Karneval, das ist hier die Frage! Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass Halloween ganz den Kürbisen und den gruseligen Gestalten gilt. Doch hier wurde ich eines anderen überzeugt. Ganz Honolulu war voller bunt verkleideter Gestalten. Ein unbeschreiblicher Abend und daher diesmal einfach nur ein paar Bilder.
Nach einer längeren Pause
habe ich nun endlich etwas Zeit gefunden meine Website zu aktualisieren. Es
gibt einfach viel hier zu tun und zu lernen (wenn man denn will).
Abwechslung bringen da
Ereignisse wie am Freitag als es ein neues Boot für das MMRP (Marine Mammal
Researh Program) gab. Es dient vor allem den Felstudien und wenn ich Glück
habe, werde ich daran auch noch teilnehmen können.
Natürlich wird kein Boot
ohne den Segen Gottes in die Weiten des Ozeans geschickt. Daher wurde es von
einem Prister gesegnet. Die Frau meines Supervisors hatte die Ehre das Schiff
dann entgültig zu taufen, in dem sie eine Flasche am Bug zerschellen sollte. Hat
jedoch auch nach dem zehnten Versuch und mit aller Gewalt nicht geklappt. Die
Flasche blieb heile! Was soll man davon halten?
Zum Glück tat das der guten
Stimmung keinen Abbruch. Lag vielleicht auch an dem großen Buffet.
Trotz allem verlief die
Jungfernfahrt ohne Probleme und es war prima Coconut Island mal von allen
Perspektiven aus betrachten zu können!